Am Samstag, 15. Juni veranstalten wir zusammen mit den SJD – Die Falken und dem Casablanca Filmtheater im Rahmen des Falkenkino im Casablanca eine Filmvorführung.
Gezeigt wird der Film „Luft zum Atmen“ (70 Min.) Zu der Veranstaltung werden neben der Regisseurin auch ProtagonistInnen und ehemalige Opel-ArbeiterInnen zum Gespräch und zur Diskussion erscheinen.
1972 gründeten ein paar ArbeiterInnen und Revolutionäre bei Opel in Bochum die „Gruppe oppositioneller Gewerkschafter“(GoG). Die GoG existierte über 40 Jahre und hat mit ihrer radikalen Betriebsarbeit den Widerstandsgeist in der Bochumer Belegschaft befeuert.
Als Betriebsräte gaben sie geheime Informationen an die Belegschaft weiter, sie sorgten für achtstündige Betriebsversammlungen, kämpften gegen Krankenverfolgung, organisierten ihren eigenen Bildungsurlaub und versuchten sogar, auf eigenen Faust direkte internationale Solidarität zwischen den verschiedenen General Motors Belegschaften in Europa herzustellen, um sich gegen die Standorterpressungen in den 90er Jahren zur Wehr zu setzen.
Ihre radikalen Aktivitäten kulminierten schließlich im wichtigsten Wilden Streik der deutschen Nachkriegsgeschichte, als die Belegschaft im Oktober 2004 sechs Tage lang das Werk besetzte und die Produktion in ganz Europa lahmlegte. Ein Portrait von KollegInnen, die sich Gehör verschafften.
Ihre Praxis einer unbeirrten Betriebspolitik von unten zeigt, dass Widerstand möglich ist. Auch heute. Auch in Großbetrieben.
Samstag, 15. Juni, 19:00 Uhr im Casablanca Filmkunst-Theater (Brosamerstr. 12)
Treffpunkt Nürnberg: 11 Uhr, Stadtteilladen Schwarze Katze, Untere Seitenstraße 1
Unser Protest richtet sich gegen die Anwaltskanzlei Schreiner & Partner, die dort eines ihrer Praxisseminare unter dem Titel „Die Kündigung und der Umgang mit „Low Performern“ abhalten wollen.
Schreiner & Partner ist eine bundesweit tätige Kanzlei, die Unternehmen berät, wie man missliebige Lohnabhängige, Betriebsräte und Gewerkschafter systematisch kalt stellt, schikaniert und feuert. Eine Studie der Otto Brenner Stiftung zählt sie zu den Marktführern beim sogenannten „Union Busting“, ein Begriff , der aus den USA kommt und die systematische Bekämpfung der Vertretung von ArbeiterInnen meint. Der Journalist Günter Wallraff deckte vor
einiger Zeit auf, dass im Rahmen der Schreiner & Partner-Seminare u.a. zum Einsatz falscher Zeugen und zur Manipulation von Betriebsratswahlen, also zum Rechtsbruch geraten wurde.
Bis 2015 konnte die Kanzlei in Nürnberg ungestört ihre Seminare abhalten. Doch seitdem gelang es uns durch Aufklärungsarbeit und öffentlichkeitswirksame Aktionen regelmäßig, dass die Hotels ihr keine Räume mehr zur Verfügung stellten. So zogen sie vom Arvena Park Hotel zum Loew’s Hotel Merkur, zum Hotel NH Forsthaus, über das Novotel am Messezentrum zuletzt zum Hotel Mövenpick um. Doch überall waren sie nach kurzem mit unserem lautstarken Protest konfrontiert, wenn nicht die Geschäftsführung ihnen bereits auf unser Anschreiben hin die Tür zeigte. Auch dieses Seminar wird nicht ungestört über die Bühne gehen, Herr Schreiner. YA BASTA – ES REICHT! Wir fordern die Leitung des Hotels Bayerischer Hof auf, ab sofort keine Schreiner-Seminare in ihrem Hotel mehr zuzulassen!