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Genug von leeren Versprechungen

In ihrer Rede am 18.07.2020, machte eine Kollegin aus dem Klinikum Nürnberg deutlich, dass das Bild eines Gesundheitssystems, das allen Anforderungen gewachsen sei, eine freche Lüge ist, die angesichts der Pandemie der Öffentlichkeit präsentiert wurde. Wir dokumentieren ihre Rede im Wortlaut.

Wir sind auch heute wieder hier und wir sind auch heute wieder laut. Wir wollen uns weder mit Applaus, noch mit einem Pflegebonus abspeisen lassen. Schon gar nicht, wie es allen Ernstes in Rheinland Pfalz passierte: von der Regierung mit Lavendel pflanzen ruhigstellen lassen.

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Warum ich so wütend bin

Für den folgenden Text bedanken wir uns bei Tatjana. Auf unserer Kundgebung im Juli 2020 hatten wir sie eingeladen, über ihre Arbeit in einem privaten Pflegeheim zu berichten.

Es klingelt. Eigentlich ununterbrochen. Das Abendessen im kleinen Speisesaal ist gerade beendet, und hinter mir liegen bereits knappe zwei Stunden Tische eindecken, Essen vorbereiten, Bewohner zu Tisch holen, Essen austeilen, Essen eingeben. „Schwester, wo ist mein Essen?“ „Schwester, kann ich noch Zucker für meinen Tee haben?“ „Schwester, was ist mit meinen Tabletten?“ „Schwester, ich brauche noch Wasser.“ „Schwester, ich will nach Hause“ „Schwester, ich wollte aber Naturjoghurt, kein Fruchtjoghurt“, „Schwester, ich werde doch noch gespritzt“ „Schwester, wir haben doch immer Fencheltee, das ist Kamillentee“ „Schwester, kann ich bitte das Salz haben?“ „Schwester, einen kleinen Löffel noch, bitte“.

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4. Kundgebung gegen Pflegenotstand und profitorientiertes Gesundheitssystem

Zum vierten Mal wurde die Initiative Gesundheit statt Profit am 18. Juni in Nürnberg aktiv. Mit der von der Initiative solidarischer ArbeiterInnen mitorganisierten Kundgebung vor dem Klinikum Nord, an der sich ca. 70 Menschen beteiligten, wurde erneut auf die Krise des Gesundheitssystems aufmerksam gemacht, die nicht von einem Virus verursacht wird, sondern logische Konsequenz eines profitorientierten Gesundheitssystems ist.

Vor allem die Abschaffung des Systems der Fallpauschalen, das die individuellen Bedürfnisse von Patienten missachtet und den Klinik-Beschäftigten eine mangelhafte Betreuung aufzwingt, stand im Vordergrund des Protests. Mit ihrer Aktion setzten sich die TeilnehmerInnen aber auch für mehr Personal, gute Bezahlung und gute Arbeitsbedingungen im Gesundheitswesen ein. Damit unterstützt die Initiative Gesundheit statt Profit langjährige Forderungen für Entlastung und nach Maßnahmen gegen den Pflegenotstand.

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Profite pflegen keine Menschen – Aktionstag am 17. Juni

Ca. 80 TeilnehmerInnen folgten in Nürnberg am 17.6.2020 dem Aufruf „Kämpft mit für die Abschaffung der Fallpauschalen“. Die „Initiative Gesundheit statt Profit“ hatte gemeinsam mit der „Initiative solidarischer ArbeiterInnen“ die Protestkundgebung organisiert, um auf die Situation der Beschäftigen und Patientinnen Gesundheitswesen hinzuweisen. Ursprünglich sollte die Aktion vor dem Klinikum Nord Nürnberg stattfinden wurde dann jedoch vom Ordnungsamt in den Archivpark am Friedrich-Ebert-Platz verlegt.

Bundesweit fanden an diesem Tag in 8 Städten Aktionen der GesundheitsarbeiterInnen und ihren UnterstützerInnen statt. Anlaß war die Empörung über die GesundheitsministerInnen und -senatorInnen der Länder, deren jährliche Konferenz an diesem Tag hätte stattfinden sollen und die ausgerechnet mit Verweis auf die Corona-Krise auf unbestimmte Zeit verschoben worden war.

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Aktiv werden für ein besseres Gesundheitssystem

Ein Krankenhaus darf keine Fabrik sein. Wir fordern gute Arbeitsbedingungen für die Pflegenden und ausreichend Personal. Pflege, Therapie und Behandlung darf nicht den Profitinteressen Weniger untergeordnet werden. Für kostenlose Versorgung und die Vergesellschaftung des Gesundheitssystems. Wann ist der Zeitpunkt besser, dies durchzusetzen, als jetzt.

Was kannst du tun?

 

Bundesweite Aktion am 17. Juni: Kämpft mit für die Abschaffung der Fallpauschalen

Die Corona-Krise macht deutlich: Das Sparen an Beschäftigten und Patienten ist im Krisenfall ein Spiel mit dem Feuer. Seit vielen Jahren beklagen die ArbeiterInnen im Gesundheitswesen den Pflegenotstand. Dass die Arbeit an pflegebedürftigen und kranken Menschen sich an Fallpauschalen orientieren soll, erzeugt Wut und Frustration. Stress durch personelle Unterbesetzung, Zwangsversetzungen auf andere Stationen, sowie der Profitdruck, der von oben nach unten gereicht wird, erzeugen miserable Arbeitsbedingungen und führen zu schlechter Versorgung der PatientInnen.

Menschen sind keine Fälle. Pflegen und heilen geht nicht pauschal. Ein Krankenhaus darf keine Fabrik sein.

Turnusgemäß wäre für den 17. Juni eine Konferenz der Gesundheitsminister des Bundes geplant. Es ist ein Skandal, dass diese entfällt, obwohl das Haus brennt. Doch wir machen jetzt richtig Druck!

Beteilige dich an der Demonstration vor dem Nürnberger Nordklinikum im Rahmen der bundesweit stattfindenden Aktionen.

Mittwoch 17.06., 14:15 Uhr, Klinikum Nord, Haupteingang

Neue Uhrzeit und neuer Ort:  Mittwoch 17.06., 14:30 Uhr, Archivpark am Friedrich-Ebert-Platz

Fordere mit uns:

Weg mit den Fallpauschalen!

Schluss mit den Zwangsversetzungen!

Gute Bezahlung und mehr Personal!

Gesundheit kostenlos für Alle!

Krankenhauskonzerne enteignen!

Sichtbarer Protest in Nürnberg am „Tag der Pflege“ vor dem Nordklinikum

Heute, am 12. Mai 2020 fanden bundesweit zahlreiche Aktionen statt, mit denen ArbeiterInnen im Gesundheitswesen ihrer Forderung nach besserer Bezahlung und besseren Arbeitsbedingungen Nachdruck verliehen. Auch in Nürnberg fand auf Initiative der ISA vor dem Klinikum Nord erneut eine Kundgebung statt. Wie den Plakaten und Transparenten zu entnehmen war, müssen Verbesserungen für die Tätigen in allen Bereichen durchgesetzt werden, z.B. auch für diejenigen, die für Nahrung und Reinigung sorgen. RednerInnen verlangten zudem ein kostenloses Gesundheitssystem und die Enteignung privater Krankenhauskonzerne.

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